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Allgemeines zum Thema Wintergarten
Info's
Der Bauantrag — eine wichtige Etappe in der Wintergarten Planung
Wintergärten sind in den meisten Bundesländern einreichungspflichtig, d.h. dass die Bauämter nach den von Ihnen einzureichenden Bauunterlagen entscheiden, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder nicht (Genehmigungsfreistellung). Nur in den Bundesländern, in denen der Wintergarten in der Landesbauordnung verfahrensfrei gestellt ist, reicht die nachträgliche Bauanzeige.
Bevor Sie Ihren Wintergarten detailliert planen, sollten die folgenden Fragen geklärt werden:
· Wieviel Fläche darf auf Ihrem Grundstück noch bebaut werden?
· Sind Bauformen vorgeschrieben, welche?
· Welche Grenzabstände sind einzuhalten?
· Welche Baufluchtlinien sind einzuhalten?
Eine zuverlässige Antwort auf diese Fragen gibt auf jeden Fall eine unverbindliche Bauanfrage, die auch gleich klärt, ob und unter welchen Auflagen eine Baugenehmigung erteilt wird.
EnEV
Für die Auswahl der optimalen Bauelemente sind bezüglich des Wärmeschutzes die EnEV 2014 und die DIN 4108–2 zu beachten.
Die Planung des richtigen Standortes
Klima und Atmosphäre im Wintergarten werden im Wesentlichen von Licht und Wärme geprägt. Deren Intensität wiederum hängt von der Himmelsrichtung ab, nach der der Wintergarten ausgerichtet ist. Natürlich wird die Ausrichtung in erster Linie von Ihrem Haus bestimmt, aber wer zwischen Möglichkeiten entscheiden kann, orientiert sich auch an der
geplanten Nutzung.
Nordrichtung
Ein nordorientierter Wintergarten fängt im Sommer die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Tages ein, wird aber meistens tagsüber durch das Haus abgeschattet und ist daher ein relativ kühler, erholsamer Platz. Wird der Wintergarten jedoch ganzjährig genutzt, so muss er im Winter geheizt werden, da er von der tiefstehenden Sonne nicht erreicht wird.
Ostrichtung
Ein ostorientierter Wintergarten wird von der Morgensonne und dem ersten Teil der Mittagssonne erwärmt, dann aber durch den Schatten des Hauses vor allzu großer Hitze bewahrt. Er ist daher ein idealer Frühstücksplatz.
Südrichtung
Der südorientierte Wintergarten hat über das Jahr durch Sonneneinstrahlung zwar den höchsten Wärmegewinn, muss aber im Sommer gegen allzu hohe Temperaturen durch Beschattung und Belüftung geschützt werden.
Westrichtung
Ein westorientierter Wintergarten wird von der späten Mittags-und Abendsonne aufgewärmt und geht mit der gespeicherten Wärme in die Nacht. Dafür ist er am Morgen kühler.
Material für das Wintergarten Tragwerk — oftmals keine leichte Planungsentscheidung
Für Ihre Wintergartenkonstruktion kommen nur Materialien in Frage, die den hohen Anforderungen an Wertbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit (Hinweise für Pflege und Wartung beachten!) genügen. Ob Aluminium, Holz, Stahl oder Kombinationen bestimmen Preis und Gestaltungsmöglichkeiten.
Optimale Verglasung
Der Wintergarten lebt vom Glas. Erst die Verglasung schafft dieses unnachahmliche Gefühl, draußen und doch geschützt zu sitzen. Sie hat aber auch einen ganz wesentlichen Einfluss darauf, ob ein Wintergarten ”funktioniert”. Aufgrund des hohen Glasanteils und der relativ geringen Baumasse sind Wintergärten thermisch labil, d. h., sie werden schnell warm, kühlen aber auch schnell wieder aus. Wie schnell beides vor sich geht, hängt vom g-Wert und U-Wert derVerglasung ab.
Der g-Wert
zeigt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie, die auf den Wintergarten trifft, das Glas passieren kann. Er steht also für den solaren Energiegewinn des Wintergartens.
Der U-Wert
steht für den Energieverlust des Wintergartens, insbesondere den Heizenergieverlust im Winter durch die Außenhülle, die ja im Wesentlichen vom Glas gebildet wird. Da zwischen Sommer und Winter große Unterschiede in Sonnenstand und Sonnenscheindauer bestehen, kommen dem g-Wert und dem U-Wert je nach Jahreszeit unterschiedliche Bedeutungen zu.
Ein hoher g-Wert bedeutet immer hohen solaren Energiegewinn, was im Winter sicherlich erwünscht ist, um die Heizkosten niedrig zu halten, im Sommer aber zu zusätzlichen Maßnahmen bei Sonnenschutz und Belüftung zwingt. Ein niedriger U-Wert bedeutet gute Isolation und damit geringen Wärmeverlust. Neben der Wärmedämmung kann die Verglasung noch weitere Funktionen übernehmen, z. B. als Sonnenschutzglas. Ein weiterer Diskussionspunkt kann die UV-Durchlässigkeit bzw. die UV-Undurchlässigkeit der Verglasung sein. Ein Ug-Wert von 1,1 W/m²K ist Standard. Wärmedämmverglasungen mit einem Ug-Wert von 0,5 W/m² K sind heute möglich. Moderne Sonnenschutzgläser können gegenwärtig bei gleichen Ug-Werten g-Werte unter 20% erreichen. Ob eine so starke Minderung der solaren Gewinne allerdings wünschenswert ist, muss bei der Planung wohl überlegt werden.
Eine besonders komfortable zusätzliche Funktion des Glases ist die Selbstreinigung. Durch spezielle Glasoberflächen werden organische Verschmutzungen zersetzt und ein rückstandsfreies Ablaufen von Wasser erreicht. Solche speziellen Gläser sorgen so dafür, dass Reinigungsintervalle erheblich verlängert werden und die Gläser über die Lebensdauer sauberer aussehen.
Wie aus der vorangegangenen Argumentation ersichtlich, ist die richtige Wahl der Verglasungfür ein gutes Raumklima im Wintergarten unerlässlich.
Lüftung
Zusammen mit der Verglasung und der Beschattung sorgen Be-und Entlüftung eines Wintergartens für ein angenehmes Raumklima.
Unterschieden wird zwischen:
Natürlicher Lüftung:
Erwärmte Luft steigt nach oben und kann über Dach-oder Seitenfenster abgeführt werden. Diese Lüftungsart arbeitet geräuschlos und ohne Energieaufwand.
Motorischer Lüftung:
Über Zuluftöffnungen wird mittels Walzen-bzw. Radiallüfter der Luftaustausch ausgeführt. Diese Art der Lüftung benötigt keine geöffneten Flügel und schafft somit bei Abwesenheit keinen erleichterten Zugang für Unbefugte. Auch Kombinationen zwischen natürlicher und motorischer Lüftung können sinnvoll sein.
Sonnenschutz
Um eine wirkungsvolle Beschattung bei reichlicher Sonneneinstrahlung zu gewährleisten, sind drei Arten von Beschattung in Erwägung zu ziehen:
· Natürlicher Sonnenschutz: (Bäume, Sträucher, Gebäude).
· Außenliegende Beschattung: (außerhalb des Wintergartens angebrachte Beschattung)
Sonneneinstrahlung, welche nicht in den Wintergarten gelangt, muss nicht wieder abgeführt werden. In jedem Falle sollte diese Schattierung aber mit einem Steuergerät ausgestattet sein, damit der Wintergarten sich selbst überlassen werden kann und nicht ständiger Aufsicht bedarf.
· Innenliegende Beschattung: (innerhalb des Wintergartens angebrachte Beschattung)
In Verbindung mit effektiven Lüftungselementen werden gute Ergebnisse erzielt. Auf elektronische Steuerungen, sowie Sensoren, wie Wind-und Regenwächter, kann verzichtet werden. Auch bei Windeinwirkung auf den Wintergarten kann diese Beschattungsart genutzt werden.
Während Bäume, Hecken oder Sträucher für eine natürliche Beschattung vorhanden sein müssen, können Innen-und Außenschattierung nachträglich montiert werden.
Heizung
Ein Wintergarten, welcher ganzjährig genutzt werden soll, muss beheizbar sein. Durch den oft bedeckten Himmel in der Winterzeit reicht der Energieeinfall tagsüber nicht aus, um den Wintergarten frostfrei oder gar behaglich zu halten. Es ist daher bei der Planung auch eine ausreichende und richtig angeordnete Heizung zu berücksichtigen. Diese spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von übermäßigem Kondensat. Bei Wohn-Wintergärten ist eine fachmännische Berechnung der Heizleistung gemäß den Anforderungen an “Gebäude mit normalen Innentemperaturen” nötig.
Fundament und Fußbodenaufbau
Bei der Planung der baulichen Maßnahmen sollte dem Bodenaufbau besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Fußboden ist mit einer Folie oder Schweißbahn gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu isolieren. Ebenfalls muss auf eine ausreichende Wärmedämmung geachtet werden. Der Fußbodenaufbau bei Wohnwintergärten ist entsprechend der aktuell geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) zu dämmen.
Das Thema ”Wintergarten–Planung und Ausführung” ist so umfangreich, dass hier nur die wichtigsten Punkte kurz angesprochen werden konnten.
Berücksichtigung der Himmelsrichtung bei der Wintergarten Planung
Da Klima und Atmosphäre in großzügig verglasten Anbauten wesentlich von Licht und Wärme geprägt werden, kommt der Ausrichtung auf die Sonneneinstrahlung eine sehr wichtige Funktion zu. Natürlich ist es zuerst das vorhandene Haus, das die Ausrichtung des Wintergartens vorgibt. Wird aber neu gebaut oder gibt es mehrere Möglichkeiten, dann will die Ausrichtung des Wintergartens wohl überlegt sein.
Nordrichtung: Ein nach Norden ausgerichteter Wintergarten ist ein kühler, erholsamer Platz. Für die ganzjährige Nutzung muss er in der kalten Jahreszeit regelmäßig beheizt werden.
Ostrichtung: Ein ostorientierter Wintergarten wird von der Morgensonne und dem ersten Teil der Mittagssonne erwärmt, dann aber durch den Schatten des Hauses vor allzu großer Hitze bewahrt. Er ist daher ein idealer Frühstücksplatz.
Südrichtung: Ein nach Süden ausgerichteter Wintergarten hat das ganze Jahr hindurch die größte Sonneneinstrahlung, muss aber im Sommer besonders gegen allzu hohe Aufheizung durch Beschattung sowie Be– und Entlüftung geschützt werden.
Westrichtung: Ein westorientierter Wintergarten wird von der späten Mittags– und Abendsonne aufgewärmt und geht mit der gespeicherten Wärme in die Nacht.
Quelle: Bundesverband Wintergarten e.V.